Historischer Kolonialismus
Neokolonialismus schließt dort an, aber: anderen Formen, trotzdem ein ****fortsetzen der Dominanzstrukturen und Ausbeutung
Neo-Kolonialismus (auch Neu- oder Nachkolonialismus) bezeichnet das Verhältnis zwischen Staaten/Konzernen der Industrienationen (globaler Norden oder Westen) und dem Globalen Südens nach Auflösung der Kolonialreiche im 20. Jahrhundert
Kolonialismus gilt offiziell als abgeschafft, ehemaligen kolonalisierte Länder als unabhängig und frei aber Machtstrukturen und Einflüsse hören nicht plötzlich auf → ehemaligen Kolonialmächte üben Einfluss und Kontrolle auf frühere Kolonien über andere Wege aus: z.B. durch wirtschaftliche, militärische, politische, technologische, finanzielle oder kulturelle Abhängigkeiten
Begriff wurde 1965 geprägt durch ersten ghanaischen Präsidenten Kwame Nkrumah Stammt aus seinem Werk Neocolonialism –The Last Stage of Imperialism, eine vorausschauende Kritik an neokolonialen Praktiken
Kwame Nkrumah beschreibt Neokolonialismus als systemisches Problem, ehemalige Kolonien erlangten “in Theorie” und formal die Unabhängigkeit, ohne jedoch ihre faktische Souveränität erreicht zu haben
Gründe: fortlaufende, einseitige Kontrolle der Wirtschaft und der natürlichen Ressourcen durch externe Akteure → Auslandsinvestitionen führen dann nicht zu "Entwicklung", sondern zu "Ausbeutung" → die Kluft zwischen armen und reichen Ländern werden vergrößert
und neokolonial kontrollierte Staaten würden als Werkzeuge in Stellvertreterkriegen der Supermächte missbraucht -> laut Nkrumah Neokolonialismus schlimmste Form des Imperialismus, da sich der dominante Staat durch “formale Souveränität” des anderen Staats auch jeder Verantwortung und Rechenschaft entledigen kann (Beweise für neokoloniale Praktiken schwieriger, direkte vs. indirekte Einflussnahme)